Kein anderes Metall steht medial so im Spannungsbogen zwischen „sauberen Rohstoffabbau“ und dringende Notwendigkeit für die Elektromobilität wie das Element Kobalt.

Seinen Namen erhielt dieses ferromagnetische Übergangsmetall im Mittelalter aus nachfolgendem Grund: Kobalterze besitzen ein silbriges Aussehen, sodass Silber in den Erzen vermutet wurde. Aus diesen Erzen entstand trotz ihres silbriges Aussehen nie Silber, sodass die damaligen Bergleute vermuteten, dass Kobolde das kostbare Silber aufgefressen und anstatt seiner wertlose silberfarbene Erze ausgeschieden hätten.

Ausnahmsweise spielt China beim Abbau dieses interessanten Rohstoffs nur eine indirekte Rolle. Denn rund 75 Prozent dieses Metalls stammt aus Bergwerken Kongos. Jedoch raffiniert das Reich der Mitte zwischenzeitlich den größten Teil davon, sodass auch bei diesem Rohstoff eine Abhängigkeit von China nicht geleugnet werden kann.

Kobalt spielt allerdings nicht erst seit dem Aufkommen der Elektromobilität eine essentielle Rolle innerhalb der modernen Industrie. Denn bereits schon vorher spielte bzw. spielt bis heute Kobalt in vielen anderen Anwendungsgebieten eine Schlüsselrolle. Dabei gehört dieser als kritisch eingestufter Rohstoff bereits seit 2014 zu unserer ECHTEN WERTE Familie und ist in zwei Rohstoffpaketen enthalten.

Elektromobilität

Die vielseitigen Einsatzbereiche von Kobalt

Laptop, Smartphone und Tablet: Kobalt ist aktuell in allen Geräten zu finden, die über einen aufladbaren Lithium-Ionen-Akku verfügen. Denn als guter Stromleiter wird dieses Element als Pluspol in diesen Akkus verwendet.

Hitzefeste Farben und Pigmente: Bereits in der Antike schätzte man den blauen Farbton von Smalte – dem ältesten bekannten Kobaltpigment – und färbte Keramik und Glasgegenstände damit. Da dieses Pigment sogar feuerfeste Eigenschaften besitzt, wird Kobalt bis heute in der Farbherstellung eingesetzt.

Magnete: „Ein Dauermagnet (auch: Permanentmagnet) ist ein Stück eines magnetisierbaren Materials, zum Beispiel Eisen, Kobalt oder Nickel, welches sein statisches Magnetfeld behält, ohne dass man (im Gegensatz zu Elektromagneten) einen elektrischen Stromfluss benötigt.“, so die Definition dieses Begriffs auf chemie.de. Wird Kobalt in Dauermagneten verwendet, besitzen diese Magnete nicht nur eine hohe Energiedichte und starke Magneteigenschaften, sondern funktionieren insbesondere in Kombination mit Samarium auch bei hohen Temperaturen.

Flugzeugtriebwerke

Flugzeugtriebwerke: Kobaltlegierungen gehören zu den härtesten und zähesten Verbindungen überhaupt – ohne dabei ihre Korrisionsbeständigkeit zu verlieren. Folglich ist Kobalt in quasi nahezu allen Komponenten von Flugzeugtriebwerken enthalten. Denn diese sogenannten Superlegierungen bleiben auch bei extremen Temperaturen stabil.

Elektrofahrzeuge: Da auch in Elektrofahrzeuge Lithium-Ionen-Akkus enthalten sind, überrascht es wenig, dass auch in diesen Fahrzeugen Kobalt mit enthalten ist. Auch wenn bereits fieberhaft daran geforscht wird, den Kobaltanteil in diesem Anwendungsgebiet zu reduzieren bzw. gleich ganz zu ersetzen, prognostizieren Experten aufgrund der steigenden Nachfrage nach Elektroautos einen deutlichen Nachfrageanstieg nach diesem Metall.

Eine internationale Studie, die im Fachjournal „Nature Climate Change“ veröffentlicht wurde, geht beispielsweise bis zum Jahr 2050 von einem Anstieg auf das Zwanzigfache(!) des heutigen Kobaltbedarfs aus.