Silber im Kreuzfeuer von Regierungen, Banken, Industrie und Spekulanten.
Jeder, der schon einmal eine echte Gold- und Silbermünze in Händen gehalten hat, weiß um die haptische Faszination dieser beiden Metalle. Um die Haptik an sich geht es an den Märkten naturgemäß weniger. Die Faszination insbesondere auf dem Silbermarkt hat da ganz andere Gründe …
Wer sich mit dem Metall Silber und seinen Markt beschäftigt, der hat eine ganze Reihe unterschiedlicher Aspekte und Einflüsse zu berücksichtigen. Denn allein schon bei der Anzahl der verschiedenen Marktteilnehmergruppen unterscheidet sich der Silbermarkt bereits von vielen anderen Märkten. Neben den üblichen Marktteilnehmern wie Banken, Investmenthäusern oder auch Spekulanten haben viele Industriezweige ein besonderes Augenmerk auf den Silberpreis. Immerhin wird inzwischen mehr als 50 % des jährlichen Silberangebots innerhalb der Industrie verbraucht – mit jährlich steigender Tendenz. Deswegen ist Silber nicht mehr nur ein klassischer Wertspeicher, wie das bei Gold nach wie vor der Fall ist. Es hat durch den ständig steigenden Bedarf in der Industrie inzwischen auch zusätzlich die Eigenschaft eines strategischen Metalls erworben. Aus industrieller Sicht kann der Silbermarkt nicht unbedingt als klein betrachtet werden. Aus der Sicht von Banken, Investmenthäusern und Spekulanten sieht das jedoch völlig anders aus.
Der Silbermarkt hat ein Volumen von rund 20 Milliarden EUR, wenn die Weltjahresproduktion von 2022 mit dem aktuellen Silberpreis bewertet wird. Das ist winzig im Vergleich beispielsweise zum Deutschen Aktienindex (DAX). Denn dieser hat aktuell einen Marktwert von etwa 1.400 Milliarden EUR!
Daraus lässt sich ableiten, dass sich der Silberpreis mit verhältnismäßig wenig Kapital manipulieren lässt. Große Investmentadressen machen sich diesen Umstand schon seit Jahren zunutze. Glücklicherweise bleiben diese Preismanipulationen nicht ungestraft. Es gab erneut ein Urteil in den USA, in dem zwei Edelmetallhändler von J.P. Morgan Chase & Co. wegen mehrjährigen Preismanipulationen an den Edelmetallmärkten zu Gefängnisstrafen verurteilt worden sind. Zuvor gab es schon ähnliche Urteile – mit Haftstrafen oder hohe Geldstrafen – für die Deutsche Bank, UBS, HSBC und ebenfalls J.P. Morgan
(Quelle: focus.de).
Allerdings darf bezweifelt werden, dass beide Märkte sich inzwischen wieder frei von Manipulationen bewegen dürfen. Ein Blick auf die Preisentwicklungen beider Metalle über die letzten Monate lässt derzeit stark den Verdacht aufkommen, dass bestimmte Kreise ein sehr großes Interesse haben, dass der Silberpreis nicht dauerhaft über 23 EUR/Unze und Gold nicht über 1.800 EUR/Unze steigen darf. Der Grund hierfür dürfte in der langen Historie von Gold und Silber und ihrer besonderen Eigenschaft als Wertaufbewahrungsmittel zu finden sein. Denn hinter bestimmten Aktionen von Banken und Investmenthäusern stecken nicht immer nur Ertragsoptimierungen.
Dass J.P. Morgan nach wie vor auf Silber setzt, zeigen ihre Bestände an der COMEX. Seit 2020 hat sich der Bestand dort nur leicht reduziert. Dennoch gibt es bemerkenswerte Bewegungen in den von der COMEX zugelassenen Silberlagern, wie die Swiss Resource Capital AG auf der Webseite pressebox.de Ende September 2023 vermeldete. Über die wahren Hintergründe kann auch die Swiss Resource Capital AG nur spekulieren. Wenn allerdings in einer einzigen Woche 5,7 Millionen Unzen Silber bewegt werden – eine historisch sehr hohe Menge – dann sagt das über die derzeitige Marktsituation einiges aus. Zumal der Silbermarkt 2023 das dritte Jahr in Folge (ohne Berücksichtigung der ETFs und Silberfonds) bzw. fünfte Jahr (mit Berücksichtigung der ETFs und Silberfonds) in Folge mit Defizit abschließen soll. Zumindest prognostizieren dies Metals Focus und Silver Institute.
Die Chancen, dass diese Prognose eine hohe Eintrittswahrscheinlichkeit besitzt, stehen sehr gut. Denn die industrielle Nachfrage nach physischem Silber soll weiter steigen. Insbesondere der steigende Bedarf und die daraus resultierende höhere Nachfrage nach Solaranlagen erfordern immer mehr Silber.
Auf der Angebotsseite hingegen erschreckte im Frühjahr eine Nachricht aus Mexiko – dem größten Silberproduzenten weltweit – die Bergbauindustrie. Dort erschwert ein neues Bergbaugesetz das Entwickeln neuer Minenprojekte und gefährdet sogar bestehende Lieferketten.
(Quelle: miningscout.de).
Für Eigentümer von physischem Silber braut sich gerade das perfekte Szenario zusammen: Eine bereits zu hohe Nachfrage, die auch künftig weiter steigt, trifft auf ein zu geringes Angebot, welches kaum mit der steigenden Nachfrage Schritt halten kann. Das sorgt für sinkende Lagerbestände in den Silbertresoren, was früher oder später nur zu einem führen kann: zu steigenden Silberpreisen!
Allerdings hängt natürlich noch das Damoklesschwert der oben skizzierten Marktbeeinflussung großer Investmenthäuser über dem Markt. Deswegen ist nicht absehbar, wann sich die natürlichen Marktkräfte gegen die künstlich einwirkenden Kräften von außen durchsetzen werden. Es ist wie mit einem Topf mit kochendem Wasser, dessen Deckel von oben auf den Topf gedrückt wird. Irgendwann wird der Druck im Topf so groß, dass es nicht mehr möglich ist, den Deckel auf dem Topf zu halten. Und wenn das passiert, wäre es gut, nicht in der Nähe dieses Topfes zu sein. Daher ist es noch nicht zu spät, sich mit diesem ECHTEN WERT mit seiner Doppelfunktion – Wertaufbewahrungsmittel und Industriemetall – einzudecken. Und wer das tun möchte, dann nur in physischer Form als echtes Eigentum! Alles andere sind nur Ansprüche an einem Stück Papier und können wertlos verfallen.